Wir begegnen jeden Tag Menschen. Manche meinen es gut mit uns, andere wollen uns schaden. Die einen sind glücklich, die anderen frustriert.
Wir können deren
Reaktion auf uns nicht vorausplanen. Wir sind es nicht, die
entscheiden, ob unser Gegenüber uns heute verletzen wird oder uns
den Himmel auf Erden beschaffen wird.
Wir sind nicht in
deren Kopf.
Aber wir sind in
unserem Kopf.
Wir haben es in
der Hand (oder im Kopf), wie wir auf Menschen und Situationen
reagieren. Wir legen fest, welche Gefühle unsere Standardreaktion
auf Ereignisse sind. Wir entscheiden auch, wie nah wir Positives und
Negatives an uns ran lassen.
Wir haben uns
angewöhnt, andere für unsere Verletzungen und Rückschläge
verantwortlich zu machen und die Schuldfrage im Außen zu klären.
Das führt dazu,
dass wir den Fehler nicht in uns sehen und nicht an uns arbeiten, um
das nächste Mal in einer Begebenheit anders zu reagieren.
Die alt
eingefahrenen Gehirnverbindungen verstärken sich immer mehr.
Nehmen wir ein
Beispiel:
Du wurdest
verletzt in einer Beziehung. Der Mensch hat Dich innerlich zerstört
und Deine Grenzen regelmäßig überschritten. Du fühlst Dich nicht
bereit jemals nochmal eine Beziehung einzugehen. Die Wunden sind zu
tief, die Angst vor einer neuen Verletzung zu groß.
Diese Entscheidung
behindert Dich in jeder Situation, wenn Du jemand neues kennen
lernst. Möglicherweise hälst Du Dich zurück und präsentierst Dich
ihm oder ihr nicht in deinem vollen Glanz aus Angst, er oder sie
könnte sich Hoffnungen machen oder sich gar verlieben. Oder die
härtere und offenere Variante, Du erzählst jedem gleich von Beginn
an, dass nichts laufen wird, Du nichts möchtest. Oder Du vermeidest
gar neue Bekanntschaften, um gar nicht in solch eine Situation zu
kommen.
Welche auch immer
Deine Variante wäre oder ist, alle dieser Optionen schränken Dich
ein.
Sie verhindern von
vornherein auch nur die Chance, andere Erfahrungen machen zu können
und die alten Muster damit zu entkräften. Außerdem kann so ein
Verhalten den anderen verunsichern, abschrecken oder traurig machen.
Ein Zeitgenosse
sagte neulich nahezu wörtlich zu mir:
Es kann ja nicht
sein, dass Du wegen den Leuten, wo es scheiße gelaufen ist, auf Dein
Los verzichtest. Wenn Du jemanden kennen lernst und denkst, der
gefällt mir, aber trotzdem diese Hemmung hast, ihn anzusprechen,
oder dass das Ganze weiter geht in die ernste Phase,
dann haben die Leute, die dich so gemacht haben, quasi gewonnen.
Dieser letzte
Satzteil....
Lass ihn Dir im
Ohr zergehen!
Der Punkt ist
nämlich, wir schränken uns ein, weil andere nicht klar kamen mit
uns oder ihrem Leben und keine Manieren hatten.
Letztlich ist die
wichtigste Frage:
Wer hat gewonnen, wenn Du Dich auf Menschen nicht mehr einlässt?
DU sicher nicht!!!
Vielleicht Deine
Mutter, die Dir jahrelang eingebrannt hat, wie schlecht das andere
Geschlecht ist, vielleicht der Ex, der keine Neins akzeptierte,
vielleicht die Lehrerin, die Dir erzählte, Du darfst keinem
vertrauen, vielleicht die emotional verkrüppelte Ex, die Dich mit
Psychotricks manipulierte.
(lese hierzu über Emotionale Reife)
(lese hierzu über Emotionale Reife)
Wer auch immer!!!!
Psychotricks
beeinflussen uns nur, wenn wir es zulassen.
Grenzen werden nur
überschritten, wenn wir sie nicht verteidigen.
Vertrauen werden
wir nicht lernen, wenn wir es nie versuchen.
Vom anderen
Geschlecht überzeugt werden wir nicht, wenn wir ihm keine Chance
dazu geben.
Alles liegt in unserer Hand!
Wir haben die
Entscheidung, wen wir wie nah an uns ran lassen und ob wir für
unsere Prinzipien und Grenzen kämpfen oder nicht.
Alles über sich
ergehen lassen und danach in die Opferrolle zu schlüpfen ist keine
Reaktion, die irgendetwas ändern wird.
Die Opferrolle in
einem Bereich zieht genau in diesem Bereich immer wieder das an, was
unsere Gedanken erwarten. Wir fokussieren uns darauf, dass Männer
immer fremd gehen, weil es ja schon immer so passiert ist und treiben
sie mit unserer Vorsicht, unserem Misstrauen, unserer Klammerei oder
unserer Kontrolle genau dazu, das zu tun.
Wir denken, dass
Männer die Grenzen einer Frau nicht interessieren und warten dadurch
nur genau darauf, dass diese Situation eintritt, anstatt unsere
Grenzen klar zu machen und zu verteidigen.
Wir denken, dass
Frauen Psychotricks anwenden, um uns zu manipulieren und warten
unbewusst nur darauf, uns manipuliert zu fühlen.
(Das lässt sich
übrigens auf alles übertragen. Bsp: Wir denken, wenn es regnet,
wird es ein scheiß Tag werden und konzentrieren uns nur auf jede
negative Kleinigkeit, die uns begegnet.
Wenn ich keinen
Alkohol trinke, werde ich beim Weggehen keinen Spaß haben, usw.
Siehe hierzu den
Post zu den Wenn - Dann - Erwartungen)
Wir suchen automatisch nach Bestätigung unserer Denkmuster.
Unser Gehirn
sendet das Glückshormon aus, wenn wir Selbstbestätigung finden, was
paradox ist, denn diese Denkmuster machen uns nicht dauerhaft
zufrieden, sondern hindern uns daran, ein unbeschwertes Leben zu
führen.
Um diese
Denkmuster zu durchbrechen, müssen wir zulassen, dass wir andere
Erfahrungen machen.
Dazu müssen wir
uns bewusst machen,
wo unsere Grenzen sind
wann wir uns zurück ziehen, weil uns etwas nicht gut tut.
was wir überhaupt wollen!!!!
Diese drei Punkte
können uns in jeder Situation (nicht nur in der hier als Beispiel
genannten) helfen, uns ein klares Bild vom Ist-Moment zu erschaffen
und dann entsprechend unseren Bedürfnissen zu handeln.
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