30. September 2016
Tal der Tränen
Ich lebe auf einem Hügel
Weit oben mit tollem Blick
Blick auf die Schönheit
Blick auf die Lust
Blick auf den Spaß
Ich habe alles
Einen Raum, der mir Schutz gewährt
Einen Platz für Kreativität
Um mich scheint immer die Sonne
Und die Menschen bewundern meine Blumen
Unter mir liegt ein Tal
Dicker Nebel hängt darüber
Eine undurchsichtige Decke Dunst
Dort drunter liegen sie
Alle ungewünschten Emotionen
Die nicht in meine schöne Welt passen
Stehe ich morgens auf
Und sehe eine Wolke am Himmel
Schnappe ich sie mir
Und werfe sie ins Tal
Wirft jemand mit Steinen nach meinen Blumen
Fange ich sie auf
Und werfe sie ins Tal
Das Tal beklagt sich nicht
Es verschlingt alles
Alles, was keinen Platz hat
In meiner schönen Welt
Und doch ist es immer da
Das Tal liegt immer unter mir
Still und schweigend, alles vergessend
Doch heute ist es anders
Ich bin ausgerutscht
Ich schlittere den Hang hinunter
Durchbreche die Nebeldecke
Und pralle hart auf
Ich öffne die Augen
Was ich sehe überwältigt mich
Um mich herum sitzen sie
Manche weinen, andere kauern sich zusammen
Leidend am Boden
Manche drohen mir
Ich fühle, dass ich für ihr Leid verantwortlich bin
Sie geben mir die Schuld
Sie flehen, wimmern, verstecken sich,
Wüten oder toben
Sie kommen immer näher
Sie werden immer lauter
Ich bin ihnen ausgeliefert
Meinen Ängsten, Emotionen und Befürchtungen
Ich bin ihnen ausgeliefert
Meinen Tränen
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